Zitronensalat

Bis letzte Woche war ich mir sehr, sehr sicher, Zitronen sind vollkommen überbewertet. Hätte man mich gefragt, woran denkst du, wenn du „Zitrone“ hörst, wäre meine Antwort wie folgt ausgefallen: „An Achtel auf oder neben Schnitzel, Fisch oder Meeresfrüchten, lieblos arrangiert. Geschmacklich häufig nur eins, sauer.“ Ja, ist doch so! Aber wie sagte schon Nietzsche „Denkende Menschen ändern ihre Meinung.“ Habe ich betreff meiner Einstellung zu Zitronen getan. Ich bin mittlerweile ein großer Fan von Zitronen. – Vorausgesetzt sie kommen von der Amalfi-Küste. Dort wachsen die schmackhaften Zitronen zwischen Meer und Bergen auf speziell angelegten Terrassen. Vor über 2000 Jahren hat man dort bereits mit dem Anbau dieser Zitrusfrucht begonnen. – Nachweislich. Sie wurden und werden auch heute noch aufwendig und liebevoll  von Hand gepflegt und geerntet. Das hat seinen Preis. Deshalb sank die Nachfrage und sie gerieten ein wenig in Vergessenheit. Andere Zitronenarten konnten im Plantagenanbau deutlich günstiger angebaut und somit auch günstiger auf dem Markt angeboten werden. Erst seit einigen Jahren wächst die Nachfrage nach dieser großartigen Frucht aus Italien wieder. Amalfi-Zitronen sind namentlich geschützt. Nur Früchte, die an der Amalfi-Küste wachsen, dürfen auch so bezeichnet werden. Verarbeiten könnt ihr sie übrigens komplett.

Ich habe euch hier einmal das Rezept für einen Zitronensalat aufgeschrieben. Natürlich ist er, wie die anderen Rezepte bei mir auch, ohne großen Schnickschnack, endlose Zutatenliste und Zeitaufwand hinzubekommen. Weniger ist ja bekanntlich häufig mehr. Dafür aber bitte qualitativ hochwertige Produkte benutzen! Und er ist, wie ich finde, eine mehr als großartige Alternative zu Zitronenachteln.  

 

Zutaten für vier Personen:

1 Amalfi-Zitrone (fragt auf dem Wochenmarkt den Obsthändler eures Vertrauens)

1 kleine rote oder weiße Zwiebel (Die rote ist etwas süßlicher, kann aber etwas „abfärben“; deshalb diese erst kurz vor dem Servieren unterheben.)

sehr gutes Olivenöl

Weißweinessig

Salz (Salz ist dann von guter Qualität, wenn es nicht zu salzig schmeckt!)

Schwarzer Pfeffer aus der Mühle

eine Prise Zucker

 

Und so geht´s:

Die Zitrone unter heißem Wasser gründlich abwaschen und sorgfältig trocken tupfen. Dann schneidet ihr die Zitrone in hauchdünne Scheiben. Nur die Zitrone, nicht eure Finger! Die Zwiebel schneidet ihr in kleine Würfel. Aus den restlichen Zutaten bereitet ihr eine Marinade vor. Diese gebt ihr über die Zitronenscheiben, vermischt alles und lasst es mindestens 10 Minuten ziehen. Je länger er ziehen kann, desto schmackhafter wird er. Mit der Zwiebel wisst ihr Bescheid. Die weiße kann direkt mit untergehoben werden, die rote gebe ich wegen dem Abfärben erst kurz vor dem Servieren dazu. 

Das ist der Basis-Zitronensalat. Er passt zu allem, wo ihr sonst Zitrone dazu reichen würdet. Besonders zu Meeresfrüchten ist er so am besten passend. Ihr könnt ihn aber noch z. B. mit Basilikum und/oder Fenchel abwandeln. Dann ist er eine tolle Beilage zu Kurzgebratenem vom Grill.

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